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Flugschau Johannisthal 1995

Die Verabschiedung des ersten deutschen Motorflugplatzes aus der Luftfahrt

Mit einer beeindruckenden Flugschau von Oldtimern aus Europa verabschiedete die GBSL im September 1995 den Traditionsort in die Geschichte. Unser damaliger Vorsitzender und späterer Ehrenvorsitzender, Dr. Gerhard Sedlmayr, Sohn des „Alten Adlers“ gleichen Namens, stand an der Spitze der ganzen Veranstaltung, managte sie und sicherte sie auch finanziell ab. Als damaliger Geschäftsführer der Firma AUTOFLUG, die sein Vater 1919 in Johannisthal gegründet hat, setzte Dr. Sedlmayr ein Zeichen, wie man mit der Geschichte umgeht. Die Firma AUTOFLUG ist die einzige noch existierende aus der Johannisthaler Pionierzeit und wird heute in dritter Generation erfolgreich von Andreas Sedlmayr geführt. Seit 1995 gehört die Familie Sedlmayr und die Firma AUTOFLUG zu den großen Förderern der GBSL.

Die Flugschau war eine Erinnerung an den 1909 eröffneten Flugplatz Johannisthal sowie an die dort wirkende Flugmaschine Wright GmbH, deren Testpilot und Weltrekordflieger Gerhard Sedlmayr war. Aus diesem Anlass ließ Dr. Sedlmayr einen Flyer, wie ihn sein Vater flog, von Flugzeugbaumeister Udo Jörges aus Achern in Baden original nachbauen. Von der Familie Sedlmayr der GBSL übereignet, hängt der Wright – Flyer heute mit seiner 13 – Meter -Spannweite in einem von der Firma Air Liquid genutzten ehemaligen Hangar in Adlershof.

In der europäischen Oldtimerszene erzeugte die Projektidee einer historischen Flugschau ein großes und ungemein positives Echo. Europäisch geprägt war dieser erste deutsche Motorflugplatz seit seiner Eröffnung 1909 bis zum Kriegsbeginn 1914.

Andererseits rief diese Idee sogleich die ganze staatliche Bürokratie auf den Plan. Dem war nur zu begegnen mit einer Profi – Agentur, wie der L & R Productions Gesellschaft für Media-Kommunikation von Michael Lewitscharoff in der Berliner Mommsenstraße. Seine Schwester Sybille zeichnete damals für die Buchhaltung verantwortlich, bevor sie zu einer hochgeehrten Schriftstellerin aufsteigen sollte. Michael Hapka von L & R managte professionell das Flugschau – Projekt. Er ist heute ebenfalls immer noch als erfolgreicher Unternehmer in Berlin aktiv.

Das Finanzierungskonzept basierte auf prognostizierten Einnahmen aus verkauften Eintrittskarten und einer Bürgschaft von Dr. Sedlmayr gegenüber der GBSL, die das Finanzgeschehen kontrollierte und für eine korrekte Rechnungsführung sorgte. Der Anteil der unmittelbaren fliegerischen Aktivitäten betrug rund 20% der Gesamtkosten. Alle anderen Kosten hatten ihren Ursprung in behördlichen Auflagen.

Wie schon 1909 zog es auch 1995 Massen von luftfahrtbegeisterten Berlinern nach Johannisthal. Die Eintrittskarte kostete 15,00 DM – 1909 wurden 15,00 RM kassiert. Das veranlasste Berlins damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen, der die Flugschau als deren Schirmherr besuchte, zur Bemerkung: „Stabile Preise in Berlin seit 1909“!

Eine in jeder Hinsicht brillante Ausstellung zur Johannisthaler Luftfahrtgeschichte, gestaltet vom GBSL-Vorstandsmitglied Klaus-Peter Kosanke, rundete die ganze Veranstaltung ab. Historische Flugzeuge, wie die Fokker – Spinne, und gestaltete Tafeln ließen die Gründerzeit von Johannisthal wieder aufleben.

Eingangstor des Flugplatzes Johannisthal um 1901

Piloten, wie der Schwede Mikael Carlson mit seiner „Tummelisa“ (Replica Baujahr 1988) oder Erich Reichardt mit seiner Bücker „Jungmeister“ begeisterten die zig Tausend Luftfahrtfans. Übrigens wurde Flugkapitän a. D. Erich Reichart 2019 für seine immensen Verdienste um die Oldtimerfliegerei mit der Goldenen Daidalos-Medaille des Deutschen Aero-Clubs geehrt. Ebenso beeindruckte Josef Rosenberg mit seiner Bücker „Jungmann“ D-EFJR nicht nur die Zuschauer, sondern auch Dr. Sedlmayr, konnte er doch mit ihm in die Luft steigen.

Unser heutiger Vorsitzender Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht brachte mit dem Solar-Luftschiff „Lotte“ diesen Aspekt Johannisthaler Fluggeschichte in die Flugschau von 1995 ein. Der Informations- und Buchverkaufsstand der GBSL, geführt vom damaligen Stellvertretenden Vorsitzenden, Mitbegründer der GBSL und späteren Ehrenvorsitzenden, Karl-Dieter Seifert, trug wesentlich zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades unserer Gesellschaft bei.

Auch heute ist es noch notwendig, darauf zu verweisen, dass der Flug der MBB-Traditionsmaschine Messerschmitt Me 108, im Cockpit mit Werkspilot Gerd Kahdemann und Astronaut Reinhard Furrer, nach Abschluss des Flugprogramms stattfand. Bekanntlich endete der Flug im Crash mit dem Tode der beiden Insassen. Kahdemann hatte sich den Flug privat am Abend vom Tower in Tempelhof freigeben lassen. Es berührt immer, wenn zwei Mitmenschen tödlich verunfallen, die Luftfahrtgemeinde besonders. Es ist das bleibende Verdienst von Karl-Dieter Seifert, noch in der Nacht die Öffentlichkeit mit aller gebotenen Sachlichkeit informiert zu haben.

Teilnehmer an der Flugschau: Pilot Mikael Carlson aus
Schweden mit seiner TUMMELISA
(Replica Baujahr 1988)

Welche Bedeutung der Flugplatz Johannisthal für Flieger hat, Flieger sind immer die Piloten und nicht die Flugzeuge, drückte der niederländische Oldtimerpilot Jaap van Mesdag von die „Vroege Vogels“ in etwa so aus: „Jetzt steht in meinem Flugbuch als letzte Eintragung Johannisthal, das ist nun durch keinen anderen Platz mehr zu überbieten“.

Flugschau Johannisthal 1995

Organisation und Gesamtleitung:                Michael Hapka

Koordination des Flugprogrammes:           Frank Hellberg

Luftaufsicht:                                                                 Thomas Krieger

Administration:                                                         Tilmann Rütters

Team der Flugschau 1995 Johannisthal

Teilnehmende Flugzeuge
Nr. Bezeichnung Jahr Hinweis
01 Manning Flanders Monoplane 1913 1992 (Replica)
02 Sopwith Camel 1918
03 Po-2 1928
04 Avro 504 1914
05 Boeing Stearman 1937 1941
06 WACO UPF-7 1937
07 Blériot XI 1909 1918
08 Fokker E III 1915
09 Fokker D VII 1917 1993 (Replica)
10 Fokker Dr. I 1917
11 Tummelisa 1918 1988 (Replica)
12 Bücker 131 „Jungmann“ 1934
13 Bücker 133c „Jungmeister“ 1935
14 S.E. 5 1917
15 Fleet 7 1928
16 De Havilland „Gipsy Moth“ 1929
17 De Havilland „Tiger Moth“ 1928
18 Stampe SV 4c 1947
19 Fieseler „Storch“ 1942
20 Stinson L 5C 1944
21 Piper L-4 „Grasshopper“ 1944
22 Piper J-3 C-65 1944
23 Stemme S-10 1986 1994
24 Solarluftschiff Airship Technologies 1995 1995
25 Wright-Flyer 1903 1995 (Replica)

Veranstaltungen

Neben den Messeauftritten stehen in unserem Jahreskalender eine Reihe weiterer Veranstaltungen, auf denen wir aktiv sind.

Am Standort unserer Geschäftsstelle in Adlershof sind die Lange Nacht der Wissenschaften und der Tag des offenen Denkmals feste Termine und das schon seit Jahren. Beide Veranstaltungen bespielen wir in enger und erfolgreicher Zusammenarbeit mit der WISTA Management GmbH, der Humboldt Universität zu Berlin und dem Förderverein Landschaftspark Johannisthal. Ausschnitte aus unserer Groß-Ausstellung „Geschichte der Windkanäle“, ein gut bestückter Infostand verbunden mit Führungen durch die technischen Denkmale, diese unterstützt durch einen Kurzfilm über Messungen im Trudel- und im Großen Windkanal, bedienen das Interesse eines aufgeschlossenen Besucherstroms. Sind es zur Langen Nacht der Wissenschaften vorwiegend Besucher mit „Neugier auf Geheimnisse“ der Naturwissenschaften allgemein, so kommen am Tag des offenen Denkmals gezielt Interessierte an der Luftfahrt und deren Forschungseinrichtungen. Nicht unerwähnt lassen, wollen wir unseren Beitrag zum Projekt „Jugend forscht“.

Alljährlich im Februar ist die WISTA Gastgeber des Endausscheides Berlin-Süd. Unter den Begleitprogrammen findet man auch unsere Führungen durch die technischen Denkmale der Luftfahrtforschung am Standort.

Szenetreff der Militärluftfahrt und darüber hinaus, führt uns jedes Jahr am Sommerausklang zum Flughafenfest und Reservistentreffen nach Gatow – Standort des Luftwaffenmuseums. Eine über Jahre gewachsene Zusammenarbeit, wie gemeinsame Messeauftritte zur AERO Friedrichshafen oder Ausstellungen der GBSL im Museum, verbindet uns. Und so hat sich unser Infostand während der zwei Tage Flughafenfest zu einer festen Institution entwickelt.

Seitdem die GBSL mit einer Ausstellung und Vorträgen 1997 am Flughafen Leipzig/Halle zu dessen 70. Geburtstag Massen von Besuchern angezogen hat, gehört der Flughafen sozusagen als zweite Homebase zum Verein. Ausstellungen, Mitwirkung an Flughafenfesten, Filmdrehs, Tagungen – eine Palette von Aktivitäten bis heute und seit 1999 eine rührige Interessengemeinschaft in der Flughafenstadt Schkeuditz, belegen das.

Flughafenfeste am Flughafen Schönefeld, als er noch das Kürzel SXF hatte, gehört auch zum Repertoire der GBSL.
So war es für uns selbstverständlich das Fest zur Verabschiedung des SXF-Terminals mit einem Infostand
zu begleiten. 

In aller Bescheidenheit gesagt, das leistet die GBSL alles ehrenamtlich und noch mehr!

Wenn unser Mitglied, der Otto-Lilienthal-Verein Stölln zum alljährlichen Lilienthal- Fest und zum Landefest der Iljuschin IL-62 „Lady Agnes“ ruft, dann ist auch die GBSL präsent. 

Mit dem Luftfahrtstandort Dresden pflegen wir ebenfalls eine enge Zusammenarbeit. So haben wir mitgewirkt bei der Brunolf – Baade – Ehrung 2023 in den Elbe-Flugzeugwerken und dem Verkehrsmuseum Dresden. Ausstellungen am Dresdner Flughafen präsentiert und unlängst mit dem Flughafenteam ein Video zum 90. Geburtstag des Airports produziert. Die Luftfahrtgeschichte vor Ort hält unsere fleißige IG Luftfahrt Dresden am Laufenden, jeden Monat eine Vortragsveranstaltung!

Messenbeteiligungen

Dem Grundanliegen unseres Vereins, nämlich die erfassten Daten zu Stätten aufzubereiten und in Text und Bild öffentlich zu präsentieren, dient besonders der Auftritt auf den beiden bedeutendsten deutschen Luftfahrtmessen, der Internationalen Luftfahrt-Ausstellung Berlin (ILA) und der AERO Friedrichshafen am Bodensee.

Die ILA Berlin ist Treffpunkt der weltweiten Experten der Luft- und Raumfahrt. Die GBSL auf der ILA ist der Szenetreff der Spezialisten der Luftfahrtgeschichte und der daran Interessierten. Für die Teilnahme der GBSL an der AERO, der globalen Plattform der Allgemeinen Luftfahrt, trifft das gleichermaßen zu.

Unser Angebot zu den Messen, thematische Ausstellungen zur Luftfahrtgeschichte, Publikationen des Vereins und von Mitgliedern, flankiert von einer breiten Palette aktueller und antiquarischer Luftfahrtliteratur sowie einschlägiger Flugzeug-Modellbaukästen, bedient das Interesse unserer Besucher.

Wir profitieren aus diesen Kontakten, vor allem aus dem Gedankenaustausch mit den Messebesuchern, Nachhaltiges für unsere Bewahrungsarbeit. Keine digitalen Kontakte können diese persönlichen Begegnungen ersetzen!

Seitdem die ILA 1992 nach Berlin zurückgekehrt ist, präsentiert sich die GBSL mit Erfolg auf dieser Messe im Zwei-Jahres-Rhythmus. Die nächste, im Juni 2026, haben wir schon auf dem Schirm.

Ebenso kann die GBSL auf eine Ausstellerbilanz auf der AERO in Friedrichshafen seit 1993 verweisen. Hatten wir 2024 das Thema Dornier-Flugzeugbau ausgestellt, so waren wir vom 9. bis 12. April 2025 mit der Ausstellung „125 Jahre Erstflug eines Zeppelin-Luftschiffes“ in der Halle 2 zu finden.

Möglich waren und sind diese Aktivitäten, weil eine große Zahl engagierter Mitglieder kenntnisreich mit Fleiß und Hingabe daran mitwirken, weil uns die Veranstalter Messe Berlin und Messe Friedrichshafen/Fairnamic Bedingungen bieten, die uns die Teilnahme ermöglichen, und weil uns das Leipziger Autohaus Freydank als Logistiker unterstützt.

Ausstellungen

Eine herausragende Leistung der GBSL im Sinne der Bewahrung der Luftfahrtgeschichte ist die Gestaltung von thematischen Ausstellungen.

Mit der historischen Ausstellung „Luftfahrt in Berlin-Brandenburg – Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte im Wandel der Zeit“ startete die GBSL diese Form der Bewahrung auf der ILA 1992 und präsentierte sich anschließend in der Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums München sowie am Luftfahrtdrehkreuz Frankfurt am Main.

Weitere Ausstellungen widmeten sich u. a. den Themen „70 Jahre Flughafen Berlin-Tempelhof“, „70 Jahre Flughafen Leipzig/Halle“ oder „Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt Berlin-Adlershof“. Auf der ILA 1994 informierte unsere Ausstellung über „75 Jahre deutsche Verkehrsflugzeuge“, zwei Jahre später folgten „100. Todestag von Otto Lilienthal“ und „50. Todestag von Hans Grade“.

Unsere Ausstellungen beleuchten den Flugverkehr zu den Leipziger Messen von 1919 bis heute ebenso wie das Ingenieurschaffen von Otto Lilienthal, die Geschichte der deutschen Windkanäle und den Dornier-Flugzeugbau.

Auf der AERO Friedrichshafen 2025 präsentierten wir den Zeppelin-Luftschiffbau aus Anlass des 125. Jahrestages des ersten Starts eines Zeppelins, des Z 1. Übrigens, seit 1993 in ununterbrochener Reihenfolge konnten sich interessierte Besucher auf unseren Messeauftritten am Bodensee sachkundig Ausstellungen informieren.

Flughäfen, wie Berlin-Tempelhof, Berlin-Tegel, Leipzig/Halle, Dresden, Frankfurt am Main oder Museen, wie das Deutsche Museum München, das Luftwaffen-Museum Berlin-Gatow, das Technikmuseum Hugo Junkers Dessau sowie Standorte der Luftfahrtforschung des DLR und der Stadt Wildau zeigten unsere Ausstellungen.

Die meisten dieser Ausstellungen können auf Anfrage gegen eine Leihgebühr ausgeliehen werden.:

Poster in Alu-Rahmen fixiert und mit entspiegelter Folie geschützt (Masse: 3,0 kg/Poster)

Höhe: 1000 mm, Breite: 700 mm

Die Poster können an sich selbst fixierenden Stahl-Gitterwänden beidseitig oder an Galerieschienen aufgehängt werden.

Die Gitterwände können ebenfalls ausgeliehen werden (Masse: 16,0 kg/Stück),

Höhe: 2,20 m, Breite: 1,20 m

Der Transport der Bilder erfolgt in Spezialholzkisten.
Für den Auf- und Abbau stellen wir ein Manual zur Verfügung.

 

Bei Interesse sprechen wir die Bedingungen miteinander ab.

Unsere thematischen Ausstellungen

  • Luftfahrt in Berlin-Brandenburg - Luftfahrtstätten im Wandel der Zeit
  • 75 Jahre deutsche Verkehrsflugzeuge
  • Otto Lilienthal und Hans Grade
  • 100 Jahre Aluminium in der Luftfahrt
  • 100 Jahre Zeppelin
  • Giganten - aus der Geschichte der deutschen Großflugzeuge
  • Von Kitty Hawk nach Johannisthal - 100 Jahre Motorflug
  • Von der Junkers F 13 zum Airbus A 380
  • 100 Jahre deutscher Motorflug - die Anfänge
  • Die Entwicklung der Deutschen Luftstreitkräfte von 1884 bis zum 1. Weltkrieg
  • Soldaten - Ballone - Luftschiffe - Flugapparate
  • Der lange Weg des Zeppelin - die Rückkehr einer Faszination
  • 125 Jahre Motorluftfahrt - Gottlieb Daimler und Dr. F. H. Wölfert
  • Aus der deutschen Luft und Raumfahrtforschung
  • Historische Bordgeräte
  • Deutsche Nationalflugspende
  • Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt
  • Flugzeugbau in Schkeuditz
  • Geschichte des Flugplatzes Berlin - Johannisthal Berlin
  • Luftschiffbau in Mitteldeutschland
  • 60 Jahre Strahltriebwerk
  • 70 Jahre Flughafen Tempelhof
  • 75 Jahre Berliner Flughafengesellschaft
  • 90. Jahrestag der ersten Flugzeuglandung in Schkeuditz
  • Hans Grade und die Anfänge des Motorfluges

Vorträge

Vortragsangebot GBSL Berlin – Adlershof      |     Stand: Januar 2025

Für die Referenten erheben wir pro Vortrag in der Regel eine Aufwandsentschädigung von 60,- Euro, wenn sich der Vortragsort in erträglicher Entfernung vom Wohnort befindet. Vorträge, die höhere Reisekosten und Übernachtungen benötigen, bedürfen besonderer Absprachen.

  • Geschichte des ersten deutschen Motorflugplatzes Johannisthal 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender GBSL
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Verkehrsflugzeug IL-14P – Made in GDR 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Deutschlands erster Verkehrsjet 152 aus Dresden 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Der Flugzeugbau der DDR 120 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Die Siebel-Flugzeugwerke Halle 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender GBSL
    Berlin
  • Der Flugzeugbau in Schkeuditz 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Segelflug in Schkeuditz 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Mit dem Flugzeug zur Leipziger Messe 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Geschichte des Flughafens Leipzig-Halle 120 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • 100 Jahre Verkehrsflug in Deutschland 50 Min
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Die Entstehung des Verkehrsflughafens Schönefeld 50 Min
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Überführungsstraße Alaska-Sibirien 1942-45 (Flugzeugüberführungen von den US-Werken an die sowj. Front) 90 Min
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Beginn der zivilen Luftfahrt in der SBZ / DDR 1945-1958 50 Min
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Geschichte des Überschallpassagierflugzeuges Tu-144 50 Min
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Die ersten Leipziger Messeflüge nach dem Krieg 1949-1956 50 Min
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Geschichte der Flugsicherung in Deutschland 120 Min
    Frank W. Fischer; Mitglied der GBSL
    Schweiz
  • Dwasieden und der Typ VIIC – Das U-Bootprogramm der DDR 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Die technischen Denkmale der Luftfahrtforschung Berlin-Adlershof 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger; Vorstand GBSL
    Berlin
  • Die deutschen Marine-Luftschiffe im 1. Weltkrieg – Vorgeschichte · Bau · Basierung · Einsatz 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Exercise „Post Mortem“ – unbekannt und vergessen 60 Min
    Eine Luftverteidigungsübung zwischen Feinden
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • BP 41 und der „Zirkus Born“ – Die letzte Operation der Seenotgruppe 81 der deutschen Kriegsmarine 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Das Protokoll von Zeuthen und die Planungen zum Aufbau der DDR-Seestreitkräfte am Anfang der fünfziger Jahre 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Der funkelektronische Kampf der deutschen Luftverteidigung in der letzten Phase des 2. Weltkrieges im Westen 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Die Schnellboote der Seestreitkräfte / Volksmarine der DDR bis 1990 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Flugzeugführer in drei Armeen – mein fliegerischer Werdegang bis 1993 90 Min
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Rettung aus Kampfflugzeugen – Erklärung und Darstellung der Vorgänge beim Katapultvorgang 75 Min
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Flugzeugführer Ost vs. Pilot West 90 Min
    Fakten zum Ausbildungsstand der Flugzeugführer der LSK der DDR und der Piloten der Luftwaffe der Bundeswehr zum Zeitpunkt 1990
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Air France Flug 447 – gründliche Analyse einer vermeidbaren Katastrophe 90 Min
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Die „152“ – Entwicklungsgeschichte, Tragik, Hintergründe 90 Min
    Das erste deutsche Düsenpassagierflugzeug
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Aerodynamik und Verhalten von Flugzeugen bei kritischen Anstellwinkeln 75 Min
    Grundwissen für Freizeitpiloten, erklärt an speziellen Beispielen
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Cockpitinstrumente – Philosophie und Auslegung der Instrumentierung von Cockpits für den jeweiligen Anspruch 75 Min
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Die Flugsimulation – Sinn und Zweck von Flugsimulatoren 90 Min
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Das Problem der Boeing 737 MAX 90 Min
    Dipl.-Ing. Andreas Dietrich; Vorstand GBSL
    Dresden
  • Ausgewählte deutsche Windkanäle – Geschichte und Forschungsergebnisse 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender GBSL
    Berlin
  • Der Einsatz von Strahltriebwerken in Marinefahrzeugen am Beispiel der Turbine Pirna 014 60 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Die fliegerische Ausbildung in der Frühzeit der deutschen Luftfahrt bis zum Anfang der 30er Jahre 45 Min
    Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht; Vorsitzender der GBSL
    Kevelaer
  • Antonow An-2 – Ein Doppeldecker aus dem Düsenzeitalter 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Dresden und die Luftfahrt 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin
  • Agrarflug in Deutschland – seit über 100 Jahren 90 Min
    Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack; Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
    Berlin

Gutachten

Entsprechend der Satzung der GBSL ist eine der wesentlichen Zielstellungen des Vereins, zur Bewahrung Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte beizutragen. Das kann im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit, ohne jeden administrativen Einfluss auf Behörden, Verbände und andere Entscheidungsträger natürlich nur in einem engen und begrenzten Rahmen erfolgen.

Dies ist vor allem über eine solche Eingrenzung hinweg nur dann möglich, wenn wir mit unserem know – how von Entscheidungsträgern angefragt werden, um mit einer Expertise zum Erhalt von Stätten jeglicher Art mit luftfahrtgeschichtlicher Bedeutung beizutragen.

In diesem Fall sind wir bereit und in der Lage, bei Vorliegen grundlegender Voraussetzungen nicht nur national, sondern auch im internationalen Rahmen mitzuwirken.

Das sei im Folgenden an drei Beispielen aufgezeigt, bei denen die GBSL mit Einschätzungen und Gutachten zur Erhaltung im Rahmen des Denkmalschutzes substanzielle Beiträge geleistet hat, um Stätten vor dem vollständigen bzw. teilweisen Abriss zu bewahren und zu ihrem Erhalt beizutragen. Wie zumindest an zwei (leider deutschen) Beispielen ersichtlich, gelingt dies im Endergebnis nicht immer zu unserer und zur Zufriedenheit der Denkmalbehörden.

1.Standort Zeesen: - Schütte - Lanz Luftschiff- und Flugzeugwerke:

Mit der Herstellung der deutschen Einheit im Jahr 1990 gab es hinsichtlich des genannten Standortes eine berechtigte Hoffnung, dass das einzige auf deutschem Boden noch nahezu vollständig erhaltene Werk seiner Art aus dem I. Weltkrieg unter Denkmalschutz gestellt und einer neuen Nutzung zugeführt würde.

Das Werk war 1925 in den Besitz der Reichspost übergegangen und wurde ab 1945 als Rüstungsbetrieb von der Sowjetarmee betrieben. Im Gegensatz zu vielen anderen solcherart Liegenschaften wurde nicht nur Wert daraufgelegt, die Bausubstanz zu erhalten, sondern es wurden periodisch auch Instandsetzungsarbeiten vorgenommen. Mit Ausnahme der Luftschiff- und der Riesenflugzeughalle (abgebrochen 1921 wegen des Versailler Vertrages) waren alle Werksteile in einem baulich sehr guten Zustand. Mit dem Jahr 1990 ging das Werk in den Besitz von Telekom Immobilien über. Trotz aller Initiativen aus der Region, des Landes Brandenburg und seines Landesdenkmalamtes, die GBSL war intensiv beteiligt, wurde das gesamte Werk mit allen seinen historisch wertvollen Anlagen trotz vielfältiger Vorschläge zur neuen Nutzung abgebrochen, um es als Gewerbegebiet zu vermarkten.

2.Bücker - Flugzeugwerke Rangsdorf:

Dieser Standort besaß, wenn auch im Gegensatz zum Erhalt der Bausubstanz in Zeesen, trotzdem erhaltenswerte Baulichkeiten, wesentliche Teile der ehemaligen Bücker – Werke inklusive eines Flugplatzes mit luftfahrtrechtlicher Genehmigung.

Hierbei handelte es sich ebenfalls um einen Rüstungsbetrieb der Sowjetarmee, ein Reparaturwerk für Militärhubschrauber. Wenn es auch gelang, das Gebäude des ehemaligen Aeroclubs von Deutschland zu erhalten, scheiterte der Erhalt der Werksanlagen (u. a. Verwaltung, Einfliegerhalle) letztendlich doch. Die GBSL hatte mit ihrem Gutachten wesentlich mit dazu beigetragen, dass das Landesdenkmalamt Brandenburg einen vollständigen Denkmalschutz, einschließlich des Fluggeländes, aussprach. Allerdings bremste die Gemeinde dies insofern aus, da sie sich permanent gegen eine weitere fliegerische Nutzung sperrte und die geplante Ansiedlung eines polnischen Betriebes zur Weiterführung der Produktion von Bücker -Sportflugzeugen verhinderte. Die Begründung war, dass der Fluglärm des Werkflugbetriebes (eine Maschine sollte im Monat das Werk verlassen) die Ruhe des Ortes stören würde. Auch weitere gewerblichen Ansiedlungen wurden verhindert. Erhalten blieben nur die Bückervilla und der AERO – Club (heute Seeschule), das Flugfeld ist teilweise überbaut, die Werksanlagen sind nur noch Ruinen.

3.Standort Deelen (Niederlande)

Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Flugplatz der deutschen Luftwaffe, der nach der Besetzung der Niederlande ab 1940 das Nachtjagd-Geschwader 2 und andere fliegende Einheiten bis 1944 beherbergte. Vor 1940 war es ein Flugplatz der niederländischen Luftwaffe. Auch heute ist er zu großen Teilen in Nutzung durch die Royal Netherlands Air Force (RNAF) und das Heer.

In der Besatzungszeit entstanden eine Reihe von Bauten im sogenannten Heimatschutzschutzstil, zu großen Teilen von niederländischen Firmen und Arbeitern errichtet. Dieser Bestand war im überwiegenden Teil in einem sehr gut erhaltenen Zustand und teilweise in Nachnutzung. Ebenfalls erhalten ist der Nachtjagd-Leitbunker DIOGENES, einer der fünf ehemals vorhandenen Gefechtsstände dieser Art der deutschen Luftwaffe. Dieser Bunker ist heute im Besitz des Staates.

In den 90er Jahren war dieser bestrebt, nahezu die gesamte Bausubstanz des ehemaligen deutschen Fliegerhorstes abzubrechen, um das Gelände einer neuen Nutzung zuzuführen. Zur Bausubstanz gehörten auch die aus Tarnungsgründen in Form eines Bauernhofes gestalteten Abstell- und Unterbringungsanlagen für Nachtjäger (die deutschen Inschriften etc. sind erhalten), die sog. Junkershallen und die Offizierssiedlung wie auch Unterkunfts- und Betreuungseinrichtungen. Von Seiten der NFLA wurden wir gebeten, eine gutachterliche Einschätzung für das gesamte Gelände zu erstellen und zur Verfügung zu stellen. Das gesamte juristische Verfahren wurde im Sinn der NFLA entschieden. Heute sind ca. 150 Bauten im guten Zustand erhalten und zu großen Teilen einer neuen Nutzung unter denkmalpflegerischen Auflagen zugeführt.