+49 173 61 04 05 6 gbsl@luftfahrtstaetten.de

Hamburg-Borstel

Bereits am Anfang des Jahrhunderts waren Hamburger Unternehmer an der aufstrebenden Luftfahrt interessiert. 1911 kam es so zur Gründung einer „Luftschiffhallen GmbH*, aus der sich später die „Flughafen Verwaltungs GmbH“ entwickelte. Der Senat stellte für ein Fluggelände das Areal der Rennbahn in Borstel zur Verfügung. Unter der Leitung des Fliegers Carl Caspar entstanden die ersten Flugplatzanlagen; der Platz wurde bereits 1913 bedeutend erweitert. Die Hansa-Flugzeugwerke begannen mit der Produktion von Flugzeugen. Während des ersten Weltkriegs wurden in erheblichem Umfang Militärflugzeuge gebaut.

Nach Kriegsende nahm trotz ungünstiger Bedingungen die „Deutsche Luftreederei“ (DLR) am 1. März 1919 den planmäßigen Linienverkehr zunächst zwischen Hamburg und Berlin auf, weitere nationale und internationale Strecken folgten. Ganz im Gegensatz zu der Aktivität der Anfangsjahre verlor Hamburg das Interesse am Luftverkehr und überließ der direkten Konkurrenz von Bremen zunehmend das Feld. Erst mit intensiver Unterstützung des Reiches erfolgte eine Modernisierung der Anlagen und des Flugfeldes.

Durch den Neubau von Flugzeughallen und des Verwaltungs- und Abfertigungsgebäudes verlagerte sich der Flughafen, und es wurde auch eine günstigere Verkehrsanbindung ermöglicht. In der Leistungsstatistik lag Hamburg an vierter Stelle der Verkehrsflughäfen Deutschlands.

Mit Kriegsbeginn 1939 wurde Fuhlsbüttel Fliegerhorst der Luftwaffe (Deckname „Isegrim“), blieb aber im wesentlichen unzerstört.

Nach Übernahme aus britischer Verwaltung nach dem 2. Weltkrieg erfolgte eine umfangreiche Modernisierung aller Anlagen. Nicht zuletzt im Rahmen seiner Bedeutung als Absprunghafen für die Luftbrücke und den Nordatlantikverkehr erfolgten Bahnverlängerungen und der Ausbau der Flugsicherungsanlagen.

Das Projekt eines Flughafenneubaus in Kaltenkirchen, obwohl schon weit fortgeschritten, scheiterte aus verschiedenen Gründen und zwang dazu, trotz der ungünstigen innerstädtischen Lage von Fuhlsbüttel diesen Flughafen weiter zu modernisieren. Dem Engagement, dem Ideenreichtum und der Konsens- und Kompromissfähigkeit der Gesellschafter und der Mitarbeiter und der Mitwirkung der umliegenden Kommunen ist es zu danken, dass ein Modernisierungsprozess anlaufen konnte, der Hamburg auch weiterhin einen bedeutenden Platz im Weltluftverkehr zuweist.

Nicht zuletzt gewinnt dieser Flughafen auch zukünftig an Bedeutung, weil die Deutsche Lufthansa AG hier ihre zentrale Technische Basis unterhält und damit den hohen Standard der eigenen Flotte und zahlreicher anderer in- und ausländischer Luftverkehrsgesellschaften sicherstellt.