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Köln-Butzweilerhof

 

Auf Grund der Einschränkungen durch das „Festungs-Gouvernement“ war an einen wesentlichen zivilen Flugbetrieb auf dem Gelände am Butzweiler Hof im Nordwesten von Köln vor und während des Ersten Weltkrieges nicht zu denken. Von Beginn an (1910) war dieses Flugfeld für militärische Zwecke angelegt worden und wurde nur in Ausnahmefällen für öffentliche Verwendungen freigegeben

(Stationierung von Zeppelin LZ 2, Prinz-Heinrich-Flüge 1913 und 1914).

Im Krieg von einer Flieger-Ersatz-Abteilung genutzt, diente es danach auch der Royal Air Force. Erst die politischen Veränderungen und die Fortentwicklung des deutschen Luftverkehrs nach 1926 führten dazu, dass sowohl die Flugbetriebsflächen als auch die Abfertigungsanlagen so ausgebaut wurden, dass Butzweiler Hof als Kölner Flughafen im Mai des Jahres 1926 dem erweiterten Verkehr übergeben werden konnte.

1932 erlangte Köln im Personenluftverkehr den zweiten Rang unter allen anderen deutschen Flughäfen. 1937/38 wurden die Anlagen weiter sehr großzügig ausgebaut. Durch die Architekten Mehrten, Mewes, Albert und Bartsch wurde ein sehr funktionales und baulich interessantes Gebäudeensemble geschaffen, das auch heute noch, wenn auch nicht mehr in dieser Funktion, seine Wirkung auf den Betrachter nicht verfehlt.

Im Zweiten Weltkrieg durch die Luftwaffe als Fliegerhorst genutzt, diente er nach dem Krieg erneut der Royal Air Force. Da objektiv damit für zivile Zwecke nicht mehr zur Verfügung stehend, ruhte für einige Jahre nahezu jeder zivile Flugverkehr. Jedoch trug man sich zwischenzeitlich bereits mit dem Gedanken, den ehemaligen Einsatzflugplatz der Luftwaffe in der Wahner Heide in Zukunft als neuen Kölner Flughafen aufzubauen. Dieser Flugplatz, nach 1945 ebenfalls von der RAF genutzt und von ihr zum Fliegerhorst für ein Bombergeschwader ausgebaut, wurde 1957 von der RAF und der NATO freigegeben.

Im Hinblick auf den Atlantikverkehr und die neuen Flugzeugmuster des Strahlzeitalters entstanden Flug- und Abfertigungsflächen und Anlagen in einer sehr großzügigen Auslegung. Dies wurde auch sichtbar in der in mehreren Stufen erfolgenden Planung der Abfertigungsanlagen, die einerseits sehr kurze Wege ermöglichen sollten und andererseits ein optimales Andocken der Flugzeuge zu gewährleisten hatten. Die dezentrale Abfertigung der Fluggäste wie auch die günstige Lage zwischen Köln und Bonn in Einheit mit Verkehrs- und Parkmöglichkeiten dienen der Nutzerfreundlichkeit des Flughafens. Es darf nicht vergessen werden, daß dieser Flughafen drei Funktionen zu erfüllen hat. Er ist der internationale Großflughafen für das Einzugsgebiet des Großraumes Köln, Regierungsflughafen bis 1999 für den Regierungssitz Bonn, und gleichzeitig beherbergt er einen militärischen Teil, der der

Bundesluftwaffe zugeordnet ist.

Auch nach Umzug der Bundesregierung wird ein weiterer Verkehrs- und Luftfrachtzuwachs erwartet, deshalb wird derzeitig ein umfangreiches Ausbauprogramm realisiert, welches auch eine noch bessere Verkehrsanbindung einschließt.